Zvartnots
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Zvartnots
Zvartnots, andere Umschriften Svarthnoz, Zvartnots, Zuart’noc’, ist eine Ruinenstätte in der zentralarmenischen Provinz Armawir nahe Etschmiadsin mit den Resten einer Mitte des 7. Jahrhunderts errichteten, dem heiligen Gregor gewidmeten Kathedrale und dem Palast ihres Stifters, dem Katholikos Nerses III., der 641 bis 662 amtierte und mit dem Byzantinischen Reich in Verbindung stand. Die im 10. Jahrhundert zerstörte Gregorkirche von Swartnoz war der älteste und größte Tetrakonchos imKaukasus und wurde einige Male nachgeahmt. Die vier Konchen des Zentralbaus waren von einem kreisrunden Umgang umgeben, dessen Durchmesser 37,7 Meter betrug, bei einer mutmaßlichen Höhe des dreifach abgestuften zylindrischen Baukörpers von rund 45 Metern. Die in mehreren mittelalterlichen Quellen erwähnte Gregorkirche wird seit der Ausgrabung ihrer Ruinen Anfang des 20. Jahrhunderts als der Höhepunkt der armenischen Baukunst des 7. Jahrhunderts und als eines der bekanntesten baulichen Symbole derArmenisch-Apostolischen Kirche gewürdigt. Sei dem Jahr 2000 gehört die neben dem gleichnamigen Dorf gelegene Ausgrabungsstätte zum UNESCO-Weltkulturerbeliste.
Swartnoz liegt 17 Kilometer westlich des Zentrums der armenischen Hauptstadt Jerewan an der über Etschmiadsin und Armawir zur türkischen Grenze führenden Schnellstraße M5. Nach dem Dorf Parakar, etwa zehn Kilometer vom Zentrum entfernt, das als durchgängige Kette von Vororten mit Jerewan zusammengewachsen ist, lockern Felder die Besiedlung auf. Der Internationale Flughafen Swartnoz grenzt im Süden an den Ort Parakar. Ptghunk und Swartnoz im Osten des Ausgrabungsgeländes sind eigenständige Siedlungen in einer intensiv landwirtschaftlich bewirtschafteten flachen Ebene, die zum breiten Tal des Aras gehört.
Das Aras-Tal, dessen Meereshöhe in Swartnoz 882 Meter beträgt, bildet die am tiefsten gelegene Landschaftszone Armeniens. Die fruchtbare alluviale Senke zwischen den Gipfeln des Ararat im Westen und des Aragaz im Norden bildete das armenische Kernland. Am Fluss entlang verlief während der gesamten Geschichte eine Fernhandelsroute, die auch von den Truppen der Großmächte im Westen und Süden als Korridor für Eroberungszüge genutzt wurde. Ein im 7. Jahrhundert v. Chr. durch die Urartäer angelegtes Kanalbewässerungssystem mit Verbindung zum Hrasdan existiert noch[1].
Zwei Kilometer westlich von Swartnoz beginnen die Ausläufer von Etschmiadsin. Die kurze Zufahrt zur Ruinenstätte von der Schnellstraße nach Süden ist durch das Steinmonument eines Adlers gekennzeichnet, das vor dem Eintrittshäuschen auf einem Sockel steht und das Hauptsymboltier der Kathedrale darstellt. Es ist das Werk des Bildhauers Ervand Kochar von 1955.