Dilijan
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Dilijan
Dilijan ist eine Stadt in der nordarmenischen Provinz Tawusch, die in der sowjetischen Zeit zu einem der führenden Kurorte des Landes ausgebaut wurde.
Die Stadt erstreckt sich über 20 km an den Ufern des Aghstew (russisch Akstafa, am Unterlauf in Aserbaidschan Ağstafacay) und liegt auf 1500 m Höhe umgeben von Bergen im 2002 gegründeten Dilidschan-Nationalpark. In Dilidschan münden auch Golowinkaund Dilidschanka in den Aghstew. Die gebirgige Umgebung bedeckt ein 34.000 Hektar großes Waldgebiet. Einheimische nennen es wegen dieser idyllischen Lage daher auch die „Kleine Schweiz“ Armeniens. Dilidschan ist reich an Mineralquellen, und dem „Dilidschan“-Mineralwasser sagt man heilfördernde Wirkung nach.
In der Nähe Dilidschans wurde bei Straßenbauarbeiten im Jahr 1859 ein spätbronzezeitliches Gräberfeld von etwa 1300 v. Chr. entdeckt. Der Fundort ist nach dem leitenden Ingenieur der Bauarbeiten, Redkin, als „Redkin-Lager“ bekannt. Viele Grabkammern waren noch unberührt und besaßen reiche Grabbeigaben. Die Bestattung der Toten erfolgte häufig in seitlicher Hockstellung mit dem Gesicht nach Westen.
Früher wurde die Region um Dilidschan Hovk genannt und war bei lokalen Fürsten, unter anderem den Arsakiden, als Jagdrevier beliebt. 1666 erwähnte der französische Reisende Jean Chardin erstmals den Ort Dilidschan. Unter russischer Herrschaft begann im 19. Jahrhundert ein Bevölkerungszuwachs und erste Schulen, sowie 1908 eine öffentliche Bibliothek wurden gegründet.
Dilidschan war im Mittelalter der Urlaubsort der armenischen Könige. Während der Sowjetzeit kamen die Partei- und Politikbosse aus Moskau hierher zur Kur. Auch heute noch nennen viele armenische Künstler und Filmemacher die Stadt ihr Zuhause.